Im VCP wollen wir möglichst alle Geschlechter einbeziehend formulieren. Dazu „gendern“ wir mit dem „Gendersternchen“. Den Beschluss dazu haben Bundesleitung und Bundesrat im April 2017 gefasst. Warum ist eine gendergerechte Sprache wichtig? Weil Sprechen Handeln ist! Erfahrt mehr über die Verwendung des und Hintergründe zum Gendersternchen.
Tipp: In Markdown-Dokumenten wie dieser Wiki-Seite hat das * noch weitere Bedeutungen. Desshalb muss es escaped werden. Das bedeutet du setzt einfach ein \ vor das * und alles ist bestens. Aus Pfadfinder\*in
wir dann automatisch Pfadfinder*in.
Die Verwendung des Gender-Sternchens ist einfach:
Substantiv Singular |
Substantiv Plural |
Personalpronomen |
Possessivpronomen |
Fragepronomen |
Pfadfinder*in |
Pfadfinder*innen |
er*sie |
seine*ihre |
Welche*r? |
Wir gendern, indem wir im Regelfall das Gender-Sternchen verwenden.
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Personenbezeichnungen, deren Formen sich nur durch die Endung unterscheiden, können zu einem Wort zusammengezogen werden: Pfadfinder*innen, Mitarbeiter*innen, Teilnehmer*innen.
- Auf das Zusammenziehen sollte verzichtet werden, wenn Numerus- und Kasusendungen mehr als ein Sternchen erforderlich machen. In diesen Fällen ist die Doppelform zu verwenden: statt „die Aufgabe desder Pfadfinder*s*in besser: „die Aufgabe des Pfadfindersder Pfadfinderin“. Die Doppelform verwenden wir auch bei der Paarform: Ranger*Rover.
- Bei Verwendung des Gender-Sternchens ist die korrekte Reihenfolge der Artikel zu beachten: Wenn man das Sternchen, und was dahinter folgt, weglässt, muss eine grammatikalisch richtige Form bestehen bleiben: statt „die*der Pfadfinder*in“ (die*der Pfadfinder*in) richtig „der*die Pfadfinder*in“(der*die Pfadfinder*in).
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Wir gendern generell in allen Wörtern, jedoch nicht zweimal in einem Wort: statt „Verbraucher*innenschützer*innen“ besser „Verbraucherschützer*innen“.
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Wir gendern nur, wenn es um Personen geht: statt „diese Verbände sind unsere Kooperationspartner*innen“ richtig „diese Verbände sind unsere Kooperationspartner…“.
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Wir gendern, indem wir das Nennen von Geschlechtern vermeiden und alternativ Möglichkeiten der geschlechtsneutralen Sprache mit dem Gender-Sternchen kombinieren.
- Verwendung von Personenbezeichnungen, die sowohl im Singular als auch im Pluralgeschlechtsneutral sind: Teilnehmende, Teammitglied, Mensch, Gast, Person, Leute….
- Die Verwendung von Partizip Perfekt und geschlechtsneutralen Adjektiven: statt „Betreuer*in“ alternativ „betreut von“, statt „Herausgeber*in“ alternativ „herausgegeben von“.
- Verwendung geschlechtsneutraler Pronomen: alle, viele, wer, jemand….
- Bei geschlechtsneutralen Formulierungen achten wir darauf, dass nachfolgend nicht mit einem maskulinen Relativpronomen Bezug genommen wird.
- Statt „Frau Baden-Powell ist niemand/jemand, der sich…“ besser: „Frau Baden-Powell ist keine Person/ein Mensch, die sich…“ oder „Niemand darf wegen seiner Geschlechtszugehörigkeit benachteiligt werden …“ besser: „Niemand darf aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit…“.
- Bei einer Formulierung mit „wer“ besser auf Relativpronomen verzichten.
- „Wer unser Angebot nutzen möchte, der kann sich melden…“ besser „Wer unser Angebot nutzen möchte, kann sich melden…".
- Das Pronomen „man“ ist zu vermeiden, ebenso „jedermann“. Zwar ist in der geschriebenen Form eindeutig was gemeint ist, aber gesprochen stimmt es mit „Mann“ bzw. „jeder Mann“ überein und ist deswegen mit einem Geschlecht verbunden. Abgesehen davon ist es auch keine schöne Formulierung, da sehr unbestimmt. „Man“ ist auchleicht zu ersetzen:
- Statt „Will man mehr Mädchen mit seinen Angeboten erreichen…“ besser: „Um mehr Mädchen mit den Angeboten zu erreichen…“.
- Außerdem achten wir bei zusammengesetzten Wörtern mit generischem Maskulinum darauf, entsprechend umzuformulieren. (Generisches Maskulinum: Verwendung von männlichen Bezeichnungen, obwohl die Geschlechter der bezeichneten Gruppe unbestimmt sind oder gemischt sein können.)
Teilnehmergebühr–>Teilnahmegebühr, Mitarbeiterbefragung–>Befragung der Mitarbeiter*innen.
Sprache ist nicht sachlich, denn sie transportiert nicht auf neutrale Weise Informationen: Sprache erzeugt Bilder im Kopf, also wird über Sprache Wirklichkeit geschaffen. Sprache kann nicht nur verletzen, sie kann auch einen längst überholten gesellschaftlichen Status verfestigen. Deshalb ist die Diskussion um Frauen, Männer und Menschen, die sich keinem der beiden Geschlechter zuordnen können oder wollen, sowie eine Diskussion um sprachliche Formulierungen, von denen sich alle gemeint fühlen, für jede*n richtig und wichtig:
- Durch die Beschäftigung mit der Thematik wird dir bewusst, wie stark diese sprachlich hergestellten Vorstellungen und Handlungen durch gesellschaftliche Normen und Machtverhältnisse geprägt sind.
- Sprache gibt dir die Möglichkeit, antidiskriminierend zu handeln – ganz allein durch Schreiben und Sprechen.
- Gendergerechte Sprache erfordert Kreativität: Es gibt nicht DIE eine, nicht diskriminierende Sprache, sondern nur immer wieder neue, kreative Versuche, ‚Wahrnehmungsgewohnheiten‘ zu hinterfragen und zu irritieren. Es geht darum, sprachliche Diskriminierungen überhaupt erstmal zu bemerken, diese anzusprechen und dagegen anzuschreiben – und den eigenen Sprachgebrauch zu verändern.
Also: Sei kritisch! Sei kreativ! Überdenke deine Gewohnheiten, mach dir bewusst was du sagst – und lerne dabei etwas über dich selbst!