Autor*in: ein*e Pfadfinder*in
Es gibt ein Zelt, es steht mitten im Wald. Vor einiger Zeit hatten es ein paar Pfadfinder dort aufgebaut. Aber das Zelt blieb nicht so, wie es am Anfang war. Mit der Zeit wurde das Ganze erweitert, weil mehr Platz gebraucht wurde. Ab und an hatten die Pfadfinder aber auch einfach Lust, etwas zu bauen, und das Zelt wuchs.
In und an diesem Zelt gibt es Unmengen von Stangen, Seilen, Heringen, Planen und was sonst noch so dazugehört. Und jedes einzelne Teil
dieses Zeltes wird gebraucht, man kann nicht einfach eines weglassen, da sonst das gesamte Zelt unstabil und somit auch zusammenbrechen würde. Auch wenn es einem nicht so offensichtlich erscheint, ein kleiner Hering ist genauso wichtig wie eine Vierecksplane oder ein Seil zum Abspannen. Und jedes dieser Dinge hat seine eigene Aufgabe, deswegen muss man sich auf alle einzelnen Teile verlassen können. Denn ein Zweibein kann nicht plötzlich als Zweibein und gleichzeitig als ein Jurtendach benutzt werden.
Ein Zelt als Gesamtes hat natürlich auch seine Aufgabe, es muss die Pfadfinder vor Wind und Wetter schützen, somit gesehen muss es also ziemlich vielem Stand halten können. Und die Teile müssen zusammenhalten, denn ein Ding alleine könnte nichts erreichen. Dieses Zelt, von dem ich euch zerzähle hatte auch schon einiges in dieser Richtung mitgemacht. Auch wenn es schiffte, ja auch wenn es reinschiffte oder gar stürmte und sich eine Plane losriss, das Zelt hielt stand und wurde wieder zusammgengebaut, was es noch stabiler machte.
Im Moment erlebt es in seinem Wald eine Zeit, in der die Sonne scheint und die Pfadfinder gemütlich am Feuer sitzen und singen.
Und so sollten ALLE Zelte sein.