Alter/Stufe | Anzahl der TN | Ort | Dauer | Vorbereitungszeit |
---|---|---|---|---|
Pfadfinder*innen, Ranger*Rover | beliebig | beliebig | je nachdem | 30min |
Wenn du verschiedenfarbige Wachsreste gesammelt hast du diese zunächst nach Farben sortieren und getrennt einschmelzen. Damit das Wachs schneller schmilzt sollte es außerdem zerkleinert werden.
Stelle den Topf mit Wasser auf den (Gas-)Kocher. In dieses Wasserbad stellst du nun du nun die Metalldose(n) mit den Kerzenresten. Erhitzt du nun das Wasserbad auf dem Kocher, schmilzt das Wachs langsam. Rühre dabei ständig das Wachs!
Achte darauf, dass das Wasser nicht zu stark kocht, kein Wasser in das (geschmolzene) Wachs gelangt und das Wachs nicht zu heiß wird, da es dann anfängt zu blubbern und zu spritzen! Pass auf, die Gefäße nicht zu berühren.
Achtung, heiß!
Ist das Kerzenwachs geschmolzen, entferne evtl. Dochtreste und andere Fremdkörper mithilfe einer Gabel.
Leere Klopapierrollen eigenen sich hervorragend als Gußformen zum Kerzen gießen. Sie lassen sich nach dem Aushärten leicht von Wachs entfernen. Dies geht am einfachsten, wenn das Wachs druckfest, aber noch nicht vollständig ausgehärtet ist.
Alternativ kannst du die geschmolzenen Wachsreste auch in eine nicht mehr genutzte Tasse, ein Schraubglas, eine Metalldose, Walnusshälften o. ä. gießen. Bei der Wahl der Gußform sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt – Achte nur darauf, dass sich die Form feuerfest ist, wenn sie nach dem Gießen nicht entfernt wird. Bei Gußformen ohne Boden, wie bspw. der Klopapierrolle, solltest du beim Gießen auf einen geeigneten Untergrund achten. Dabei eignet sich z.B. Sandboden.
Um eine Kerze aus alten Wachsresten zu Gießen befestigst du im ersten Schritt einen Baumwollfaden ausreichender Länge an einem Stöckchen. Diesen Docht hängst du nun in das gewünschte neue Kerzengefäß. Dabei legst du das Stöckchen quer über das Gefäß, sodass der Faden bis zum Boden reicht. Beim Einfüllen des flüssigen Wachses solltest du darauf achten, dass ein Stück des Baumwollfadens nicht vom Wachs getränkt wird. So lässt sich die Kerze später besser anzünden.
Duftkerzen lassen sich ebenso einfach gießen. In diesem Fall benötigst du zusätzlich zum Kerzenwachs ein Pflanzliches Öl oder Fett und einige Tropfen eines ätherischen Öls (Richtwert: 10 Tropfen je 100 g Kerzenmasse). Die Menge des pflanzlichen Fetts hängt von der Wahl der Sorte ab. Bei festen Fetten wie Kokosfett verwendet man drei Teile Fett und einen Teil Wachs. Alternativ kannst du regionale, flüssige Fette verwenden. Dann musst du aber den Wachsanteil erhöhen.
Die weitere Vorgehensweise entspricht der im Punkt „Kerzen gießen“ beschriebenen.
Verwendest du Citronella-Öl hat der Duftstoff die zusätzliche angenehme Eigenschaft Stechmücken fernzuhalten!
Beim Kerzen ziehen wird der Baumwollfaden/Docht an einem Stock festgebunden und an diesem so oft in geschmolzene Kerzenreste getaucht, bis eine längliche, schmale Kerze daraus entsteht. Zwischen jeder einzelnen Schicht musst du das Wachs zunächst etwas antrocknen lassen, bevor du den Docht erneut in das Wachs tauchen kannst.
Je häufiger du den Docht tauchst, desto dicker wird die Kerze. Wenn du magst, kannst du neben der Länge und der Dicke der Kerzen auch mit verschiedenen Farben oder Formen experimentieren.
Kerzen, die in sich gewunden sind, stellst du her, indem man du die ganze oder auch nur einen Teil der Kerze mithilfe eines runden Gegenstandes bspw. eines Nudelholzes oder einer Flasche auf einem Holzbrettchen ein wenig platt rollst – nicht zu sehr, sonst wird der gedrehte Teil später viel breiter sein als der Rest der Kerze. Dabei sollte das Wachs logischerweise noch leicht warm und verformbar sein – evtl. musst du die selbstgezogene Kerze vorher noch einmal kurz in ein Glas mit warmen (nicht heißem!) Wasser stellen.
Zum Drehen halte die Kerze mit einer Hand unterhalb der plattgewalzten Stelle und mit der anderen Hand an der Spitze fest. Beginne langsam mit einer Hand zu drehen. Mit der anderen Hand kannst du in die entgegengesetzte Richtung drehen und wenn nötig, korrigieren.
Im letzten Schritt lasse die Kerze schwimmend in einem kalten Wasserbad erhärten.
Lagerfeuer lassen bekanntlich Pfadfinder*innenherzen höherschlagen. Ist das Holz jedoch feucht kann das Anzünden beschwerlich sein. Aus Wachsresten kannst du umweltfreundliche Feueranzünder selbstmachen, die dir so manches Mal aus der Patsche helfen können.
Variante 1: Mische geschmolzenes Kerzenwachs mit einigen Sägespänen, ein Stöckchen eignet sich super zum Verrühren. Im nächsten Schritt füllst du diese Mischung dann in die becherförmigen Vertiefungen eines leeren Eierkartons. Wenn das Wachs abgekühlt ist, kannst du die Eierkartons dann in die einzelnen Becher zerschneiden.
Variante 2: Wickle ein Stück Baumwollfaden um den trockenen Kiefernzapfen, sodass oben ein Stückchen übersteht. Tauche den Zapfen vorsichtig in das flüssige Kerzenwachs – dabei solltest du einen Löffel o. ä. zur Hilfe nehmen. Nehme den Kiefernzapfen wieder heraus und lass das überschüssige Wachs abtropfen. Ist das Wachs getrocknet, wiederhole den Tauchgang beliebig oft, bis eine dickere Wachsschicht entstanden ist. Um ein Lagerfeuer anzuzünden, zündest du nun den Docht an und setzt den Zapfen vorsichtig in die Mitte der aufgeschichteten Holzscheite.
Du kannst auch mehrfarbige Kerzen gießen/ziehen: Nach jeder Farbe/Schicht musst du diese antrocknen/festwerden lassen, bevor du erneut flüssiges Kerzenwachs aufgibst.
Selbstgemachte Kerzen sind ein echter Hingucker und eigenen sich auch perfekt zum Verschenken