Mitten in einem Park in einer großen Stadt standen viele Blumen, die wunderschön anzuschauen waren.
In einem Beet lebte neben einer prächtigen großen roten Rose ein kleines Gänseblümchen. Alle Leute, die stehen blieben, bewunderten die prächtige rote Rose. Für das kleine Gänseblümchen hatten sie höchstens abfällige Bemerkungen parat.
Die Rose bildete sich viel darauf ein.
Zum Gänseblümchen sagte sie: „Ich bin ja auch schön! Großund prächtig! Mich wollen die Leute sehen! Du dagegen bist es nicht wert."
Das machte das Gänseblümchen sehr traurig. Den Nächsten, der stehen blieb, um die wunderschöne rote Rose zu bewundern, fragte das kleine Gänseblümchen leise:
„Warum bewunderst Du die rote Rose und wenn Du mich siehst, verziehst dudas Gesicht?"
Sie bekam als Antwort:„Du bist so klein und winzig! Du bist es nicht wert!"
Das kleine Gänseblümchen wurde noch kleiner und noch trauriger. Es machte sich ganz klein, damit wirklich keiner es mehr sehen und verletzen konnte.
So verging eine lange Zeit, in der alle immer stehen blieben, um die wunderschöne rote Rose zu bewundern.
Eines Tages hörte das kleine Gänseblümchen, wie jemand sagte:
„Du bist aber wunderschön! Warum machst Du Dich so klein?"
Sie wunderte sich. Noch nie hatte jemand die wunderschöne rote Rose als klein bezeichnet. Sie sah vorsichtig hoch und erschrak. Vor dem kleinen Gänseblümchen im Gras saß jemand, der sich zu ihr heruntergebeugt hatte und sie ansah.
Das verwirrte das kleine Gänseblümchen so sehr, dass es Angst bekam und noch ein bisschen winziger wurde.
Es fragte leise:„Wer bist Du?"
Als Antwort bekam es zu hören:„Ich bin Dein Freund, wenn Du magst! Schon lange gehe ich ohne Freude durch diesen Park. Dich habe ich noch nie gesehen. Nun, da ich Dich entdeckt habe, habe ich einen Grund,jeden Tag zu kommen, und einen Grund, mich sehr zu freuen."
Mit diesen Worten stand er auf und ging. Aber am nächsten Tag zur gleichen Zeit war er wieder da und freute sich über das Gänseblümchen. Das kleine Blümchen sagte:
„Aber ich bin es doch nicht wert!"
Sein neuer Freund sagte:„Doch kleines Gänseblümchen! Du bist sehr viel wert! Es kommt nicht auf die Größe an und nicht darauf, wie Du aussiehst, sondern darauf, wer Du bist!"
Auch mit diesen Worten stand er wieder auf und ging. Und in dem Herz des Gänseblümchens hatte sich ein winziger, noch sehr kleiner, Funke entzündet.
Ein Funke der Hoffnung.
Nun kam sein Freund jeden Tag.
Sie sprachen viel miteinanderund unbemerkt wurde das Gänseblümchen jeden Tag ein Stück größer und ein wenig weniger traurig. Der kleine Funke der Hoffnung wurde größer und größer und es kamen andere kleine Funken hinzu.
In dem Moment waren die Funken noch sehr klein und leicht auszublasen, aber sie wuchsen von Tag zu Tag mit.
Das waren der Funke des Vertrauens und der Funke der Liebe. Der Gedanke, dass das Gänseblümchen nichts wert ist, saß tief. Aber langsam wurde er schwächer und schwächer, dank seines Freundes, der Tag für Tag kam und das Gänseblümchen einfach lieb hatte und zwar so, wie es war.
Daraus entstand eine lange Freundschaft. Auch der Freund war hin und wieder traurig, aber inzwischen hatte das Gänseblümchen soviel Kraft, dass es auch für ihn da sein konnte. Und das machte es noch glücklicher.
Durch die Freundschaft, die Liebe, die Hoffnung, das Vertrauen und das Glück wuchs und wuchs das kleine Gänseblümchen. Dass es nichts wert sein sollte, hatte es fast vergessen. Und wenn einmal jemand kam, der über es herzog, machte es ihm nichts mehr aus.
Das Gänseblümchen hatte ja seinen Freund. Als der treue Freund eines Tages kam, stellten sie beide fest, dass aus dem kleinen traurigen Gänseblümchen ein großes glückliches Gänseblümchen geworden war.
Die Liebe und Freundschaft hatten ihm den Mut, die Kraft und die Zuversicht gegeben, an sich selbst zu glauben.
Ihr alle, glaubt an Euch selbst und vertraut Euch! Ihr seid es wert, egal wie klein ihr Euch vorkommt! [1]